Im Leben einer Frau können diverse Krankheitsbilder in unterschiedlichen Lebensphasen auftreten. Ziel der gynäkologischen Vorsorge ist, Krankheiten bereits im Frühstadium zu erkennen und diese gut und effizient zu behandeln.
Einige Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs sowie Tumore der Eierstöcke oder der weiblichen Brust werden bei Routineuntersuchungen oft frühzeitig erkannt und können erfolgreich therapiert werden.
Durch den jährlichen Krebsabstrich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung können bereits Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses erkannt und je nach Ausprägung effektiv diagnostiziert und therapiert werden. Um bessere Sichtverhältnisse zu gewährleisten, wird mittels Kolposkopie (Untersuchung der Zervix mittels einer optischen Vergrößerung) eine genaue Inspektion durchgeführt.
Ursache dieser Veränderungen und auch des Gebärmutterhalses selbst ist zumeist eine Infektion mit Humanen Papillomaviren.
Um eine solche virale Infektion zu diagnostizieren, kann auch direkt am Gebärmutterhals ein HPV Abstrich entnommen werden.
Das Humane Papillomavirus (HPV) mit seinen vielen Untergruppen ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion überhaupt und unter anderem zu über 90% an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen sowie an der Entstehung von Feigwarzen (Condylomen) beteiligt.
Weiters ist HPV auch eine Ursache für bösartige Tumore des äußeren weiblichen Genitals, der Scheide und des Analbereichs.
Seit 2016 ist der 9fach Impfstoff gegen 9 Untergruppen von HPV in Österreich erhältlich und wirkt vorbeugend gegen Gebärmutterhalskrebs, Krebs des äußeren Genitals, der Scheide und gegen das Analkarzinom. Auch vor Feigwarzen (Condylomen) schützt der Impfstoff sicher und effektiv.
Somit ist die HPV Impfung eine herausragende wissenschaftliche Entwicklung im Rahmen der Krebsvorsorge und sollte unbedingt in Erwägung gezogen werden.
Die Impfung besteht ab dem 16. Lebensjahr aus 3 Teilimpfungen.
Im Rahmen des österreichischen Impfprogramms werden Mädchen und Buben vom 9. bis zum 12. Lebensjahr kostenfrei geimpft. Ab dem vollendeten 12. bis 15. Lebensjahr bieten die Bundesländer vergünstigte Nachimpfungen an.
Durch eine gynäkologische Ultraschalluntersuchung können die inneren Organe des kleinen Beckens wie die Gebärmutter und die Eierstöcke genauer beurteilt werden. Zysten oder Tumore der Eierstöcke, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und -muskulatur (Myome) und der Eileiter können im Ultraschall diagnostiziert werden. Auch zur präoperativen Beurteilung hat die Vaginalsonographie einen hohen Stellenwert.